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Theosophie

Theosophie ist eines der vier Hauptfächer am Jugendseminar und beschäftigt sich mit dem gleichnamigen Buch von Rudolf Steiner und wichtigen Lebensfragen.
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von Johannes //

Die Stimmung im Theosophie-Unterricht ist stets locker. Am Anfang jeder Stunde lesen wir den aktuellen Wochenspruch aus Rudolf Steiners „Seelenkalender“. Der Wochenspruch macht der Seele Mut und gibt uns Kraft für den Alltag. Im Hauptteil des Unterrichts lesen wir die „Theosophie“ von Rudolf Steiner und besprechen Fragen, die sich für uns aus dem Text ergeben. Dabei gehen wir eher langsam aber dafür sehr gründlich vor.

Unser Dozent Marco ist ein besonderer Mensch. Macro sticht mit seinem breiten Wissen, seiner Liebe zum genauen Arbeiten und auch seiner Liebe zur Musik und seinem Blick für die größeren kosmischen Zusammenhänge heraus. Mit ihm lässt sich gut arbeiten. Bei der Arbeit am Text ergänzen wir Seminaristen uns durch die Verschiedenheit unserer Fragen sehr gut. Zwischendurch gibt es auch immer wieder Raum für persönliche Fragen, Fragen, die das das aktuelle Weltgeschehen betreffen und gedankliche Ausflüge in die Kultur- und Geistesgeschichte der Menschheit.

Was ist Theosophie?

„Theosophie“ bedeutet übersetzt „göttliche Weisheit“. Im Theosophie-Unterricht beschäftigen wir uns mit dem gleichnamigen Buch von Rudolf Steiner und den großen Menschheits- und Lebensfragen: Wer sind wir? Woher kommen wir? Und wohin gehen wir? Dabei geht es stets auch darum diese Fragen im Hinblick auf unser eigenes Leben zu untersuchen: Warum bin ich, wie ich bin? Warum kann ich manche Dinge gut? Und warum kann ich manche Dinge so furchtbar schlecht, die ein anderer mühelos beherrscht? Warum habe ich ausgerechnet diese Eltern? Und was will ich mit meinem Leben? Um Einsicht in diese Fragen zu erlangen brauchen wir, wie Steiner sagt einen „höheren Sinn“. Jeder, der gewillt ist, kann diesen „höheren Sinn“ entwicklen.

Fragen ohne Antwort

Natürlich fragen wir uns, ob dem menschlichen Denken und seiner Erkenntnisfähigkeit nicht gewisse „unübersteigliche“ Grenzen gesetzt sind und machen Fragen daher schlicht und ergreifend nicht zu beantworten sind. Dazu schreibt Steiner: „(…) Oft wird eingewendet, dem Menschen seien einmal ‚unübersteigliche Grenzen‘ seiner Erkenntnis gesetzt. Man könne diese Grenzen nicht überschreiten; deshalb müssen alle Erkenntnisse abgelehnt werden, welche solche ‚Grenzen‘ nicht beachten. Und man sieht wohl auch den als recht unbescheiden an, der etwas über Dinge behaupten will, von denen es vielen für ausgemacht gilt, dass sie jenseits der Grenzen menschlicher Erkenntnisfähigkeit liegen. Man lässt bei einem solchen Einwande völlig unberücksichtigt, dass der höheren Erkenntnis eben eine Entwicklung der menschlichen Erkenntniskräfte voranzugehen hat. Was vor einer solchen Entwicklung jenseits der Grenzen des Erkennens liegt, das liegt nach der Erweckung von Fähigkeiten, die in jedem Menschen schlummern, durchaus innerhalb des Erkenntnisgebietes.“ Viele Sätze wie dieser aus der Einleitung der „Theosophie“ sind mir sehr wichtig und waren für mich eine Bestätigung. In diesen Sätzen ist formuliert, was ich innerlich geahnt habe.

Freude am Unterricht

Ich habe bereits vor Seminarbeginn die „Theosophie“ angelesen. Es war zum Teil schwere Kost, aber die Einsichten, die mir das Lesen brachten, erzeugten in mir noch größere Freude auf das Jugendseminar und den Theosophie-Unterricht. Ich hatte nach einem Ort wie dem Jugendendseminar großes Verlangen! Im Seminar angekommen, gingen die ersten drei Wochen wie im Flug vorbei. Danach brach eine schwerere Zeit für mich an, aber auf Theosophie hatte ich fast immer Lust.

Wir hatten viel Freude im Unterricht und haben viele persönliche Fragen gestellt, die fast alle sofort beantwortet oder in späteren Trimestern wieder aufgegriffen wurde. Es gab Momente, wo es nicht so gut voran ging, da nahm Marco dann die Zügel in die Hand. Wenn wir selbst nicht mehr so recht wussten, wo wir standen und was wir wollten, tat uns die Klarheit und Offenheit von Marco gut. Für mich ist durch die Arbeit an der Theosophie ein viel stimmigerer Blick auf den Menschen entstanden, der mir auch in Zukunft helfen wird, anderen Menschen viel besser gerecht zu werden.

Die „Theosophie“  Online lesen.