Loading...

Die Malwoche

Die Malwoche mit Laurence Liebenguth-Rogez war eine ganz besondere Woche für mich.
Home / Unkategorisiert / Die Malwoche

Von Emilia //

Die Malwoche fand zu Beginn des Trimesters statt und war somit meine erste Woche im Seminar. Ich war sehr gespannt auf diesen Kurs und voller Vorfreude. In dieser Woche hatten wir ausschließlich diesen Kurs, so dass Laurence den ganzen Tag mit uns gestalten konnte. Nie zuvor habe ich so viel in einer Woche gemalt und mich mit den Bildern so intensiv auseinandergesetzt.

Wir beschäftigten uns hauptsächlich mit zwei Themen: Fremdreflexion und Selbstreflexion. Das bedeutet, dass wir uns einerseits auf unsere Mit-Seminaristen einließen, und andererseits konnten wir uns ganz mit uns selbst beschäftigen und Zeit mit uns verbringen.
Für mich war es eine sehr schöne Möglichkeit die anderen Menschen kennenzulernen. Im künstlerischem Schaffen und im genauen Hinsehen begegnet man sich auf eine andere Art und Weise, die sich sehr menschlich und rein anfühlt. Neben zeichnerischen Versuchen machten wir verschiedene Partner- und Einzelübungen.

Selbstportrait

Als Einstieg setzten wir uns einer anderen Person gegenüber und hielten zehn Minuten lang Blickkontakt. Das war sehr ungewohnt, und diese zehn Minuten wurden zu einer Achterbahnfahrt der Gefühle. Man ist angespannt, lacht verlegen, es fällt einem schwer, sich zu konzentrieren, und wenn man diese Schwelle überwunden hat, dann ist es wunderschön und sehr intim. Man macht sich schutzlos und lässt sich fallen. Man übt den liebevollen Blick und es ist ein Geschenk, das
sich beide gegenseitig machen. Man lässt zu, dass man gesehen wird, und sieht den anderen. Dann gingen wir an die Arbeit: In den ersten Tagen zeichneten wir uns gegenseitig. Hierfür arbeiteten wir mit Bleistift, Kohle und Kreide. Als wir dann ins Malen übergingen, durften wir große Formate wählen und mit
verdünnten Acrylfarben kreativ werden.

Was das Selbstportrait betrifft, so übten wir drei verschiedene Herangehensweisen: Einmal kann man sich von einer Fotografie abmalen oder sich direkt vom Spiegel abmalen. Dann kann man versuchen sich von innen heraus zu fühlen. Welche Farbe hat welcher Teil des Gesichts? Beispielsweise übten wir zu fühlen, wo wir kühler oder wärmer sind, und versuchten anschließend unser Gefühl gestalterisch umzusetzen.
Auch der Besuch in der Staatsgalerie durfte nicht fehlen. Es war eine Gelegenheit neue Inspiration zu finden und einzelne Werke zu analysieren. Uns fesselte vor allem das Bild „Kauernde Frau mit Kapuze“ von Picasso.

Gruppenbild

Am letzten Tag arbeiteten wir gemeinsam an einem Gruppenbild, wo wir entweder uns selbst oder andere malten. Das war spannend und machte großen Spaß.
Wir danken Laurence für ihren Einsatz! Es war toll, dass sie uns allen Freiraum ließ und jeder seine Kreativität ausleben konnte. Sie konnte uns gute Anregungen geben und individuell auf uns eingehen.
Die Gruppe war konzentriert und wir tauchten voll ein, so dass wir oft die Pausen nutzten, um weiter zu arbeiten und auch bis in die Nacht hinein malten, ohne müde zu werden. Nach der Malwoche kennen wir uns selbst und die Mitstudenten ein Stück weit besser. Wir freuen uns immer, wenn wir unser Gruppenbild sehen, was im Wohnzimmer hängt und die Erinnerung an das Malen in uns belebt.