Wer im Jugendseminar lebt, kommt oft von weit entfernten Orten, aus den unterschiedlichsten Gründen, um einen neuen Blick auf das Leben zu erwerben. So lernen wir, Stereotypen zu überwinden.
Diese Menschen haben einen starken Antrieb, ihr Leben anders zu betrachten, wodurch das Haus ein Ort voller Initiativen, Erkenntnisse, Kreativität und Erfahrung wird. Sie wollen sich vor allem genauer mit der Anthroposophie beschäftigen.
von Ayanna und Pedro (Brasilien)
In diesem Haus zu leben und in der Welt zu reisen, ist fast dasselbe. Menschen, die hier leben, teilen mit uns jeden Tag ein wenig ihrer Kulturen. Hier können wir den Geschmack internationaler Speisen, das Tanzen im Rhythmus einer Kultur, die Sitten und Bräuche einer Nation erleben und sogar ein bisschen von einer neuen Sprache lernen.
In diesem Haus zu leben und in der Welt zu reisen, ist fast dasselbe
Im Moment gibt es am Seminar Menschen aus zwölf Nationalitäten: Georgien, Deutschland, Italien, Schweiz, Brasilien, Portugal, Costa Rica, Frankreich, Chile, Japan, Korea und Dänemark.
Jedes Trimester kommen neue Leute und verändern die Atmosphäre des Hauses, denn es sind die Menschen, die das Seminar gestalten. Jede Person, die kommt, bringt etwas Individuelles mit sich.
Wenn man eine neue Person kennen lernt, gibt man ihr Raum. Und hier im Seminar ist dieser Raum kleiner als in der normalen Welt, dadurch ist es einfacher, die anderen Menschen wirklich kennenzulernen und zusammen zu arbeiten.
Jeder bringt etwas Individuelles mit sich
Natürlich fühlen wir uns manchmal wie in einer Streichholzschachtel durch die Anzahl der Menschen, die hier leben. Es ist auch notwendig, ein Bewusstsein für den Zeitrhythmus der anderen zu entwickeln. Dadurch haben wir gelernt, die anderen zu achten und unsere Vorurteile gegenüber den Nationen, Sprachen und Stereotypen zu überwinden.
„Hier im Geschirrschrank des Jugendseminars sind die Tassen völlig unterschiedlich und am Anfang, als wir hier ankamen, gefiel uns das nicht. Vielleicht weil die Dinge in unserer alltäglichen Routine fest waren, oder vielleicht, weil wir zu Hause ein einheitliches Geschirr hatten: Wichtig ist, das wir anfangen, die „Vielfalt des Geschirrs“ zu lieben. Wir erkennen, dass ihre Größe oder Farbe nicht von Bedeutung sind. Es ist das Ziel, dem Menschen neue Lebenskräfte zu geben, damit er seine Reise fortsetzen kann.“