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Seminaristen legen selbst Hand an ihr Seminar

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Jedes Jahr, so im Januar, inspizieren Florian Klesczewski und ich das Seminar vom Keller bis unter den Giebel und wieder in den Keller, um Mängel, oder zu erneuernde Notwendigkeiten ausfindig zu machen, die in der Bauwoche von den SeminaristInnen selbst ausgebessert werden können. Die machen nämlich im Haus fast alles selbst.

Zuvor hatten wir schon mit Kollegen einige Großprojekte angedacht. Ein „Großprojekt“ heißt, daß Florian und ich selber mit Hand anlegen dürfen, also Erfahrung aus langjähriger Selbstständigkeit gefragt ist.

Portrait-Max-Strecker

von Max

Zu unseren Vorarbeiten gehört auch die Materialbeschaffung und das Herichten des Handwerkzeugs. Diesmal luden wir noch den Ehmaligen Johannes Musch ein – heute selbst Schreiner –, um die größeren Vorhaben in einer Woche auch sicher umzusetzen.

Am Sonntagabend zu den Faschingsferien beginnt dann die Bauwoche. Wir stellen die Arbeiten vor, erfragen die Erfahrungen und Wünsche bezüglich der Tätigkeiten und bilden die Kochteams. Es ist eine wunderbare Sache, jeden Tag mit Vesper und einem dreiteiligen Abendessen überrascht zu werden – zumal bei so viel Internationalität im Haus. Und die Seminaristen können lernen, für 35 Personen zu planen und das Kochen auszuprobieren.

Am Montagfrüh 8:00 geht’s los mit spielerischem Aufwärmen. Nach einer Besprechung sind die ersten Aufgaben verteilt und bis zum Vesper geht es dann rund im Haus. Vom Lackieren über das komplette Neueinkleiden eines Zimmers, bis zum Auswechseln eines Wasserhahns und Reinigung von Sifons, zum Verlegen von Kabeln und Kanälen bis zum Kleben von Fliesen reichen die Tätigkeiten.

Florian und mir bleibt da die Begleitung, das Erklären und Ermuntern, Fragenbeantworten und immer wieder die Stockwerke rauf, runter und wieder rauf zu steigen. Überall triffst Du dabei auf gute Laune und eine freudige Stimmung, auch wenn es bisweilen anstrengend ist.

So geht das dann bis zum Abendessen. Auch das ist ein besonderer Genuß für mich, einmal außerhalb meiner Dozentenstunde mit den Menschen beisammen zu sein. Da bleibt man dann auch zum gemütlichen Plaudern noch sitzen.

Dieses Jahr zeichnete aus, das wir den Bibliotheksboden neu versiegeln wollten, um dabei gleich eine Umstellung vorzunehmen und die Atmosphäre in einen Studierraum zu verwandeln. Das hieß ca. 80 Meter Bücher in Kartons zwischenzulagern, dazu die Regale und diverse Möbelstücke umzustellen. Der Eingangsbereich sah eine Woche lang eher wie ein Hindernisparcour aus.

Für den Kellerraum, der der Sprachbildung dient, hatten wir schon vor drei Jahren sehr praktische und schlichte Einbauschränke gefertigt. Es hingen da aber noch die Kabel von der abmontieten Deckenbeleuchtung und die gewünschten Strahler fehlten. Jidu, unser Dozent für Spracherziehung, hat schon längst einen angenehmeren Raum verdient. Die SeminaristInnen haben jetzt den Raum neu gestrichen und getupft, Kabelkanäle geklebt und Strahler befestigt.

Florian und ich ließen es uns nicht nehmen, Freitagnacht bis hinter die Geisterstunde die Verkabelung und den Anschluß fertigzustellen. Das ist schon ein euphorischer Moment, wenn dann nach langer Arbeit ein jedes von sieben Lämpchen brennt.