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Was ist eigentlich Eurythmie?

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Mit der Eurythmie verbindet mich eine echte Hass-Liebe. Ich bin Waldorfschüler und habe seit der ersten Klasse Eurythmie gehabt – aber ich hatte nie das Gefühl zu verstehen warum alle „Anthros“ so gerne Eurythmie machen.

von Laurens aus Deutschland

Laurens

Aber was ist das eigentlich? Eurythmie. Das frage ich mich jetzt schon gut 15 Jahre.

Die verschiedenen Erklärungsversuche die ich im Laufe der Zeit erhielt, reichten von „Weil es alle Anthroposophen so machen“ bis zur Vorstellung, dass die Bewegungen eben etwas mit Musik und Sprache zu tun haben, indem sie das, was in Musik und Sprache liegt, auf andere Art wiedergeben.

Aber keiner der Erklärungsversuche erschien mir richtig oder eine echte Antwort auf meine Suche nach dem Wesen oder Sinn der Eurythmie zu sein.

Viel mehr über die Eurythmie erfahren

Hier am Jugendseminar habe ich mehr über Eurythmie erfahren und auch über die Grundlagen und Hintergründe, auf die Rudolf Steiner Eurythmie aufgebaut hat.

In Gesprächen mit verschiedenen Dozenten und anderen Seminaristen habe ich ein besseres Verständnis dafür bekommen, welche Gedanken für sie hinter der Eurythmie stehen. Und ich habe selbst meine Vorstellung von Eurythmie verändert.

In der Schule war Eurythmie meist eine Stunde, die ich als nervig empfunden habe. Selten hatte ich das Gefühl, während der Eurythmie wirklich etwas Sinnvolles zu tun, und es war sehr stark von der Klassenstimmung abhängig, ob ein echter Schaffensprozess entstand, oder eben nicht.

Das ist hier am Jugendseminar nicht anders, aber es sind alle aus freiem Willen hier und zeigen auch in der Eurythmie mehr Energie als in der Schule.

Ich bekomme immer öfter das Gefühl, dass Eurythmie mir etwas bringt und nicht nur eine Zeitverschwendung ist.

Während der Eurythmiestunden lernen wir alle zusammen die Gebärden noch mal neu, denn auch wenn es hier einige Waldorfschüler gibt, so sind auch viele hier, die noch nie etwas von Eurythmie gehört haben.

Im ersten Trimester haben wir ein Herbstgedicht einstudiert und auch teils selber Formen entworfen. Es hat mir viel Freude bereitet, als Teil einer so großen und engagierten Gruppe tätig zu sein.

Die Ton-Eurythmie des ersten Trimester war schwieriger, da wir kurz vor der Aufführung noch einmal die Besetzung ändern mussten. Aber auch dies gelang uns. Im zweiten Trimester arbeiten wir momentan an dem Märchen „Die Bienenkönigin“ von den Gebrüdern Grimm. Während wir hier die ersten Formen noch nicht selber entwickelt haben, so gestalten wir diese während der Arbeit doch selbst. Wir verwerfen auch immer wieder einige der von Dietlinde Hattori vorgegebenen Figuren zugunsten unserer Kreationen. Auch die Lautgestaltung ist uns zu großen Teilen selbst überlassen.

Auf der Suche

Insgesamt hat mir die Zeit am Jugendseminar bisher den Mut gegeben, es noch weiter mit der Eurythmie zu versuchen und nicht aufzugeben, da ich doch langsam kleine Fortschritte mache.

Die Antwort auf die Frage, was Eurythmie denn nun ist, habe ich noch immer nicht gefunden. Aber ich habe das Gefühl, dass die Antwort in meiner Zeit hier ein wenig klarer geworden ist, und das ist viel mehr als ich über die vorherige Zeit, die ich mit dieser Frage verbracht habe, sagen kann.