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Verantwortung und Mitgestaltung: Die Bauwoche im Freien Jugendseminar

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Die „Bauwoche“ ist eine Kalenderwoche während des Frühjahrstrimesters, in der wir am Seminar keine Kurse besuchen, sondern unter der Leitung von Max Strecker, einem Dozenten und Schreiner, verschiedene Umbau- und Sanierungsarbeiten im Haus unternehmen. So haben übernehmen wir Seminaristen Verantwortung für unseren Lebensraum und gestalten ihn gemeinsam.

von Rosemarie aus Deutschland

Auch unser Hausmeister Florian Klescewski spielt bei der Planung und Durchführung der Arbeit immer eine große Rolle. Noch mehr Hilfe von Experten erhielten wir diesmal von Johannes Musch, einem ehemaligen Jugendseminaristen, der später ebenfalls Schreiner wurde.

Jeden Tag der Woche begannen wir mit einer kleinen Aufwärm- und Aufwachübung in Form eines gemeinsamen Ballspiels. Anschließend wurden die Aufgaben für den Tag verteilt.

Um unser leibliches Wohl kümmerte sich jeden Tag ein neues Küchenteam, das uns durch seine wunderbar zubereiteten Mahlzeiten für die Arbeit stärkte.

Ein großes Projekt der Bauwoche im Frühjahr 2016 war die Umgestaltung der Seminarbibliothek.

Die Bibliothek, die von allen Seminaristen genutzt wird, wurde zunächst ausgeräumt, dann neu gestrichen, der Holzboden wurde abgeschliffen und am Ende komplett neu geölt. Zu guter Letzt mussten dann alle Bücher wieder an ihre angestammten Plätze. Diese Arbeit haben wir in fünf Tagen nicht ganz zu Ende bringen können, so dass ein paar von uns auch Samstagvormittag beschäftigt waren.

Andere Arbeiten umfassten das Streichen und die Umgestaltung der Beleuchtungsanlage in dem Saal, in dem wir unsere sprachgestalterischen Übungen unternehmen. Kleinere Sanierungsarbeiten in den Zimmern der Seminaristen und in den Badezimmern oder das lackieren des Treppenhausgeländers kommen immer dazu.

Mit großem Elan haben wir uns auch auf den Bau eines ganz einfachen Dings gestürzt: eines Aschenbechers, der jeden Raucher dazu ermuntern soll, die Überbleibsel seines Zeitvertreibs zur Zufriedenheit aller zu entsorgen. Für dessen „Einweihungszeremonie“ wurde sogar ein Lied gedichtet!

Die Begeisterung der Seminaristen für die Bauwoche ist immer wieder greifbar. Nicht nur die Wände, sondern auch die glücklichen Gesichter und die schon in die Jahre gekommene Arbeitskleidung wurden mit reichlich Farbe bekleckst.

Die Bauwoche trägt vor allem auch dazu bei, dass wir Seminaristen uns um einen bewussten Umgang mit unserer Umgebung bemühen. Durch die aktive Mitgestaltung unseres Lebensraums mit viel körperlichem Einsatz verbinden wir uns kreativ und schöpferisch mit unserem Umfeld und übernehmen Verantwortung dafür.

Dabei ist das Potenzial der Gestaltungsmöglichkeiten in und um das Seminar ist noch lange nicht erschöpft.