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bildungsART 2016: Das Neue sichtbar machen

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Die bildungsART 16, die jährliche Tagung des campusA zum Thema Bildung, hat das Neue nicht nur sichtbar gemacht, sie hat das Neue auch erlebbar gemacht. In einer künstlerischen und freien Atmosphäre ist unter den Anwesenden ein überraschender, warmer, fröhlicher, begeisternder und ermutigender Zusammenklang entstanden, der neue Einsichten nicht nur denkbar, sondern auch erlebbar gemacht hat.

von Hanjo aus Deutschland

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Es war spannend den Entwicklungsstrom der technisch-industriellen Entwicklung bis zu den modernen Medien und der Vision des Transhumanismus zu verfolgen. In der bildungsART konnten Gedanken entstehen, die einer technischen Entwicklung – die mit scheinbar ungebremster Macht in unser Leben eindringt – eine Entwicklung des spirituellen Menschen gegenüber stellt. Eine Entwicklung, die den menschlichen Körper, Krankheit und Tod, als Ausgangspunkt für eine geistige Entwicklung des Menschen nimmt.

Mir war bereits vor der bildungsART klar, dass die letzten 150 Jahre der Entwicklung von Maschinenkraft in engem Zusammenhang mit einer spirituellen Entwicklung stehen. Mechanisierung und Automation haben dazu geführt, dass wenige für viele produzieren können. Ingenieurkunst und Organisationsfähigkeit haben uns eine atemberaubende Produktivität beschert und auch ein atemberaubendes Anwachsen der Geldmenge. Wir haben uns daran gewöhnt, dass unser Handeln im wirtschaftlichen Kontext zweckvoll und effizient sein muss. Die Quelle dafür ist eine Geisteshaltung, die berechnend ist, auch wenn sie nicht mit Zahlen operiert.

Was aber, wenn wir die Zukunft nicht vom Zweck, oder vom Geld ausgehend denken, sondern vom Menschen? Was, wenn wir einen Perspektivenwechsel vom Wachstum zum Blühen vollziehen? Wenn wir unsere abstrakten Bilder von „Wirtschaft“ überwinden?

Die Industrialisierung hat uns im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert Sportvereine beschert: TSV 1860 München, Bayer 04 Leverkusen und viele andere. Warum? Maschinenkraft hat Muskelkraft ersetzt und der Mensch ist heute frei seinen Körper mit sportlicher Betätigung fit zu halten. Die Digitalisierung ersetzt nicht nur Muskelkraft, sie dringt weiter vor in seelische und geistige Dimensionen des Menschseins und es ist unübersehbar, dass es auch hier eigener Aktivität bedarf, um seelisch und geistig gesund zu bleiben.

Mit der seelisch-geistigen Entwicklung ist aber nicht nur die Frage nach unserer Gesundheit verbunden. Viel bemerkenswerter ist der Gedanke, dass das Potenzial für eine Erneuerung unserer Gesellschaft unsere innere Entwicklung als Quellpunkt hat.

Dieses Potential zu entfalten und unsere Sinne zu schärfen ist ein künstlerischer Prozess. Im Zentrum steht die Frage, worauf wir unsere Aufmerksamkeit lenken und womit wir unsere Lebenszeit verbringen. Wesentlich dabei sind Beziehungen, wie wir uns begegnen und was sich zwischen uns abspielt. Das Potential für die Zukunft der Menschheit ist schöpferischer Geist, der Sinn verwirklicht.

Dies weiter sichtbar, verstehbar und handhabbar zu machen wird unsere Aufgabe auch im kommenden Jahr sein!