Von Johannes //
Vögel stehen oft als Sinnbild für Freiheit. Vielleicht, weil sie fliegen können, wozu wir Menschen auch gerne fähig wären. Durch eine Fähigkeit, welche wir nicht haben, wirkt der, der sie hat, frei auf uns. Fast alle Vögel haben die Freiheit zu fliegen, doch meist können sie nicht unter Wasser atmen. Aus der Perspektive eines Fisches sind Vögel wahrscheinlich stark in ihrer Freiheit eingeschränkt, weil sie keine Kiemen haben. Fische können zwar unter Wasser atmen, aber nicht laufen, geschweige den fliegen.
Es gibt also keine hundertprozentige Freiheit.
Im Großen und Ganzen genießt die Menschheit heute eine ziemlich große Freiheit. Zwar haben wir keine Flügel, doch wir können mit Flugzeugen fliegen. Auch haben wir keine Kiemen, doch Geräte dafür entwickelt unter Wasser atmen zu können.
frei zu entscheiden
Planzen leben und atmen, wachsen und pflanzen sich fort. Sie streben hin zum Licht. Sie wachsen immer dem Licht entgegen. Wenn ein Widerstand im Weg ist oder sie umknicken, dann suchen sie einen Weg, um wieder zum Licht zu kommen. Bei den Tieren steht die Befriedigung ihrer Bedürfnisse im Vordergrund. Überleben ist eines der Hauptbedürfnisse (neben Nahrung, Fortpflanzung und Schlaf). Sie handeln instinktiv auf die von der Umwelt abhängigen Reize.
Freiheit ist die Gabe, welche wir durch das Bewusstsein haben. Wenn wir uns selbst bewusst sind, haben wir es selbst in der Hand, wie wir auf Reize reagieren möchten. Wir können abwägen, welche Möglichkeiten wir haben und uns zwischen diesen frei entscheiden.
Freiheit beginnt im Denken
Die äußeren Umstände bestimmen über unsere Möglichkeiten. Im Umgang mit den Gegebenheiten liegt unsere Freiheit. Von außen kann unsere Freiheit eingeschränkt werden, doch die innere Freiheit ist von außen unantastbar.
Die eigene Freiheit beginnt in dem eigenen Denken.
Tiere sind von ihren Trieben gesteuert. Sie reagieren instinktiv auf die äußeren Umstände. Nur der Mensch hat die Freiheit, durch die Fähigkeit sich seiner selbst bewusst sein zu können, über die Triebe und Bedürfnisse zu herrschen. Wir können bewußte Entscheidungen treffen und in größeren Zusammenhängen denken. Wir haben, als einzige Spezies auf dem Planeten, die Freiheit, nicht nur Geschöpf zu sein, sondern selbst schöpferisch zu wirken. Wir können die Umstände, welche uns umgeben, beeinflussen und bis zu einem gewissen Grad verändern. Durch unseren Einfallsreichtum kann vieles überwunden werden, sogar vieles, was zunächst unmöglich scheint.
Wille zur Veränderung
Das System, in welchem wir heute leben, wurde von Menschen gemacht. Also kann es natürlich auch wieder vom Menschen verändert werden. Es gibt aber keine geschenkte Entwicklung. Der Wille um Veränderung zu ringen, muss wirklich da sein, damit sich etwas ändern kann. Die Frage, die wir uns stellen können, ist: „Was bin ich bereit einzusetzen, Ist es nur ein Wunsch oder echter Wille?“ Freiheit beginnt im Kopf. Beim Überwinden von Grenzen im Kopf. Im Umgang mit den äußeren Gegebenheiten.
„Zur inneren Freiheit aber werden zwei Stücke erfordert: seiner selbst in einem gegebenen Fall Meister und über sich selbst Herr zu sein.“ – Immanuel Kant
„Die schönsten Träume von Freiheit werden ja im Kerker geträumt“
– Friedrich von Schiller
„Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren“
– Benjamin Franklin