Von Johanna //
Du musst nur die Augen öffnen, dann kannst du ihn sehen – Überall. Du kannst ihn auch hören, in dir. Du kannst ihn riechen und schmecken, ja sogar spüren, denn Rhythmus ist Leben. Rhythmus bist du, Rhythmus bin ich. Er ist da und allgegenwärtig. Der ursprünglichste Rhythmus ist der, der Erde. Jeden Tag aufs Neue, dreht sie sich einmal um sich selbst und jede Sekunde setzt sie ihren anmutigen Tanz um die Sonne fort. So lässt sie uns zuverlässig vier verschiedene Jahreszeiten spüren, schenkt uns den Unterschied von Tag und Nacht. Die Erde gibt der Natur, den Tieren und uns Menschen den Lebensrhythmus vor. Denn jeder Körper, die einzelnen Organe und Zellen folgen bestimmten Rhythmen. Und dennoch ist und bleibt der Dirigent dieser unfassbar vielen, schnellen und langsamen, kurzen sowie langen Rhythmen unsere Erde. In ihr findet alles Lebendige überhaupt erst seinen Ursprung.
Hör auf deinen Beat
Wann hast du, das letzte Mal wirklich bewusst, deinen eigenen Rhythmus in dir gefühlt? Die Regelmäßigkeit deines Atems, das stetige Klopfen deines Herzens… Und wann hast du je in der Vergangenheit den gewaltigen, alles erfüllenden Puls und Einklang, ja die Harmonie des Lebens, der Erde und der Planeten bewundert? Nimm dir doch mal ein paar Minuten Zeit für diese wunderschöne Erde, auf der du leben darfst, und staune. Spüre den gewaltigen Weltenrhythmus und horche auf deinen eigenen, immer und immer fortwährenden Beat.
Jede Woche ein neues Thema
Auch im Jugendseminar gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Rhythmen: Kurze und lange, leise und laute, schwere und leichte. Es gibt einen Jahres-, Wochen und auch einen Tagesrhythmus. So schleppen jeden Januar, Mai und September neugierige neue Seminaristen ihr Gepäck in das große gelbe Haus in der Ameisenbergstraße. Diese von den unterschiedlichsten Ecken und Winkeln der Erde kommenden jungen Menschen erwartet von nun an jede Woche ein anderer Morgenkurs. In ihnen werden sie sich mit den unterschiedlichsten Themen, Fragen, Erkenntnissen und Methoden beschäftigen.
Morgens wir gesungen, geklatscht und gestampft
Jeden Tag werden sie aufs Neue vom Gesang, oder einer instrumentalen Einlage ihrer Mitseminaristen sowie einem „Guten Morgen, aufstehen, Frühstück!“, geweckt. Doch den für viele von uns im Jugendseminar wachsenden, wohl wichtigsten Rhythmus machen wir selbst. In Form von Musik. Zu Beginn fast jeden Tages wird gesungen, geklatscht und gestampft. Einstimmig und mehrstimmig, unisono und im Kanon. Die hier entstehenden Ohrwürmer ziehen sich dann selbstverständlich durch den ganzen Tag und lassen kaum einen Seminaristen unberührt. So kreisen die Rhythmen des Morgens im Haus, Trepp‘ auf und Trepp‘ ab.