Von Damian //
Als ich im Januar dieses Jahres in das Jugendseminar gekommen bin, war ich anfangs sehr schüchtern. Ich wusste nicht, was auf mich zukommen wird und wie zurückhaltend und offen ich den Anderen begegnen werde und anders herum genauso. Doch überraschenderweise verschwanden diese Zweifel schnell, da ich schon von Anfang an offen und mit einem Lächeln begrüßt worden bin. Das war für mich natürlich sehr erleichternd.
Aufeinander zugehen
Neugierige Seminaristen hatten viele Fragen an mich; wie ich auf das Jugendseminar gekommen bin, ob ich auch auf einer Waldorfschule war, was mich dazu bewegt hat hierher zu kommen etc. Und ich wiederum hatte viele Fragen an sie. Man kam somit schnell ins Gespräch, wurde in die Gruppe integriert und es wurde einem geholfen wenn man mal wieder orientierungslos durch das Gebäude ging oder man noch nicht richtig den Stundenplan verstanden hatte.
Die Seminaristen kommen aus der ganzen Welt: Chile, Georgien, Japan, Südkorea, Italien…
Die Vielfältigkeit der Seminaristen ist sehr faszinierend. Sie kommen aus der ganzen Welt: Chile, Georgien, Japan, Südkorea, Italien…
Jeder bringt seine eigene Kultur mit ins Jugendseminar.
Jetzt, wo ich mich hier eingelebt habe, fällt mir auf, dass ich nicht wirklich sagen kann, mit wem ich mich am Besten verstehen beziehungsweise wen ich hier als meine(n) beste(n) Freund(in) bezeichnen kann. Man versteht sich eigentlich mit allen gut. Mit den einen hat man mehr zu tun, mit den anderen weniger. Aber dadurch, dass wir die meisten Dinge zusammen machen (sei es der Morgenkurs, Chor, das Mittagessen oder das gemeinsame Sitzen abends draußen am Tisch) baut man innerlich und äußerlich ein Gemeinschaftsgefühl auf, bei dem man sagen kann, dass wir uns mit jedem Einzelnen verstehen und jeden so akzeptieren können, wie er ist.
Du kannst hier dein Stärken UND deine Schwächen zeigen!
Das wird bei unterschiedlichen Gesprächen sichtbar. Aber auch bei der Geburtstagserzählung: Bevor man mit seiner Erzählung anfängt, wird demjenigen, der seine Geschichte erzählt, von vielen Seminaristen berichtet, wie sehr man diese Person schätzt. Da kommt es manchmal zu Überraschungen und es sagen auch diejenigen etwas, die sonst mit dem/der Seminaristen/Seminaristin weniger tun hatten. Jeder hier wird im Jugendseminar sichtbar; du kannst deine Stärken UND deine Schwächen zeigen. Du kannst leise sein aber auch laut werden. Du kannst gut in den Bewegungskursen sein und deine Schwierigkeiten in Theosophie haben.
Das alles ist kein Problem!
In der Gruppe findest Du Ideen, auf die Du alleine nicht gekommen wärst.
Du lernst jeden Tag mehr und mehr und die Anderen helfen dir dann, wenn du alleine nicht mehr weiterkommst. Alle ziehen an einem Strang, was man vor allem auf der Dornachreise gesehen hat. Oder auch an den Haus-und-Garten Tagen. Oder wie hier, an Projekten wie dem Rundbrief, bei dem man selber seinen Text verfassen muss, aber man erst in der Gruppe zu Ideen kommt, um den Text selbstständig verfassen zu können.