Von Sophia //
Nach gründlicher Vorbereitung und mit vollgepackten Rucksäcken stiegen wir in den Bus, der uns vom Jugendseminar in Stuttgart bis nach Herrischried im Schwarzwald bringen sollte.
Am Bodensee, bei der Wallfahrtskirche „Basilika Birnau“, machten wir einen kleinen Zwischenstopp, dann fuhren wir weiter zur Firma „Sonett“.
Wir kamen am frühen Abend beim Naturfreundehaus bei Herrischried an. Nachdem der Bus ausgeladen, die Zimmer verteilt und das Abendessen zubereitet wurde, trafen wir uns alle im großen Seminarraum zum gemeinsamen Abendessen.
Durch dichten Wald, an kleinen Bächlein vorbei, über breite Dorfstraßen und weite Wiesen, führte uns unsere erste Wanderung im Schwarzwald zum Institut für Strömungswissenschaften.
Die Gegend lud zum Erforschen ein und das Wandern dazu, die eigene Selbstständigkeit unter Beweis zu stellen. Das Planen einer Route, das Einschätzen der Gehzeit, das Kalkulieren von Proviant und Gepäck. Dieser Aufgabe widmete sich eine kleine Gruppe von Seminarist*innen und bereitete verschiedene Wanderrouten vor. So konnte sich jede*r nach seinem Maß den Tag schmücken.
Unser Forschungsinteresse wurde besonders durch einen Besuch in einem naturwissenschaftlichen Museum und einer Moorwanderung begleitet.
Wir untersuchten und beobachteten die verschiedenen großteils ausgestopften, aber auch lebenden Tiere im Museum und erforschten den Wald und seine Besonderheiten. An jedem Tier und jeder Pflanze gab es etwas zu entdecken … und immer wieder verfielen wir in das Staunen darüber, dass solche wundersamen Gebilde „einfach so“ aus der Erde emporschossen.
„Alle Reisen haben eine heimliche Bestimmung, die der Reisende nicht ahnt.“ Martin Buber
So traten wir, vollbeladen mit unzähligen Eindrücken unsere Heimreise an. Die Stimmung war ausgelassen, die Tage im Schwarzwald waren bereichernd und doch auch erschöpfend gewesen.
Der Bus fuhr los … und kam nicht weit. Es war eine enge Kurve, der Busfahrer holte aus – zu weit. Mit zwei Rädern befand sich der Bus auf einem leicht abfallenden Wiesenstück, wo er in eine Schieflage geriet. Nach kurzem Überlegen war klar: Alle mussten raus.
Während der langen Wartezeit vertrieben wir uns die Zeit mit Spielen, Gesprächen und Musik …
Wir hatten uns schon viele Szenarien ausgemalt: „Wir müssen vielleicht noch länger hierbleiben … bis ein Ersatzbus kommt, dauert’s ja noch ewig!“ und „Wir können ja einfach Pizza bestellen und hierher liefern lassen!“
Und dann: Setzte sich der Bus mit Hilfe von Fachmännern doch noch in Bewegung. Sie hatten den Bus an einen LKW gebunden und aus der Wiese gezogen. Nun stand der Bus wieder horizontal und sicher auf dem Asphalt.
Wir bedankten uns für die Hilfe und fuhren los. Auf uns wartete nämlich noch ein Zwischenstopp beim Dom in St. Blasien, einem beeindruckenden Kuppelbau, der uns eine wundervolle Akustik bot – die wir natürlich für eine chorische Darbietung nutzten.
In St. Blasien wartete dann auch die zuvor bestellte Pizza auf uns. Danach ging es endlich nach Hause.