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KuNsTrAum

Das Leben ist eine Kunst
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Von Carlotta //

Die Kunst des alltäglichen Lebens liegt im Jugendseminar in der Luft.

Begegnungen, Gespräche und Fragen bewegen sich im Inneren des Menschen und suchen eine Form des Ausdrucks. Diese Hingabe kann sich in Sprache, Literatur, Zeichnen, Fotografie zeigen und eine Auseinandersetzung mit dem Verlangen frei zu sein ermöglichen.

Besonders in den künstlerischen Praxiswochen, wie den Mal- und Plastizierwochen, werden diese Empfindungen körperlich greif- und sichtbar. Damit wir komplett in dieses Erleben eintauchen können, wird in dieser Zeit auf die anderen Kurse wie Theosophie, Eurythmie, Sprache und Bothmer verzichtet.

Plastizierwoche

So wurde uns die Möglichkeit gegeben, unter der Anleitung von Thomas Schuster völlig in die Welt des künstlerisch handwerklichen Schaffens abzutauchen und uns plastisch mit dem Thema Porträt auseinanderzusetzen.

Um uns wirklich fallen lassen zu können, musste der Saal zuerst mit Folie ausgelegt, Tische aufgebaut und Modellierwerkzeuge aus den Ecken im Seminar ausgegraben werden. Dann begann die Arbeit mit dem Ton. Damit der Tonkopf nicht unter seiner eigenen Schwere in sich zusammenfällt, bildete ein Stück Holz, umwickelt mit alter Zeitung und Klebeband, die Silhouette der Kopfform. Den anfänglichen Respekt überwindend, griffen wir reichlich zum Ton und bildeten den Sockel für den Kopf, arbeiteten um unseren vorbereiteten Papierkopf rundherum. Allmählich entstand eine Form und es hieß einfach machen, ausprobieren und schauen, was entsteht. Dabei sein Gegenüber wahrnehmen, erstmal die groben Gesichtszüge einfangen und sich nicht im Detail verlieren.

Jeder hatte seinen eigenen Rhythmus.

Im Raum lag eine mitreißende, inspirierende Atmosphäre. Zu beobachten war, wie sich nach und nach Abbildungen der Köpfe formten, mal hier und dort etwas abgetragen oder hinzugefügt wurde. Man könnte meinen, man sah nicht richtig, denn es bestand Verwechslungsgefahr …

Nie zuvor habe ich mich dem Plastizieren in so einer Form gewidmet. Faszinierend zu erleben war, wie das Eintauchen in den Entstehungsprozess eine Ruhe ausstrahlte und ein Verweilen im Moment auslöste.

Offen gegenüber dem, was entstehen will, zu sein.

Das bedeutet Loslassen von Vorstellungen und ein Einlassen auf das, was bewusst oder unbewusst aus mir herauskommen möchte. Loslassen von Bewertungen bedeutet auch immer eine Konfrontation mit dem, was sich zeigt bzw. zeigen will.