Von Hanna //
Wenn ich an die Gemeinschaft hier im Jugendseminar denke, kommt mir immer wieder dieses Bild von einem Tuch in den Kopf, mit dem ich oft als Kind gespielt habe. Dieses Tuch ist ganz bunt und besteht aus vielen verschiedenen Facetten, genau wie unsere Gemeinschaft, die sich aus Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Sprache zusammensetzt.
Jeder hier im Seminar ist Teil der Gemeinschaft und hat darauf großen Einfluss. Wie bei dem Tuch auch, gibt es eine gewisse Stimmung, die ständig im Wandel ist. Das, was wir ausstrahlen, fällt wie eine Welle in das Tuch hinein. Die Aufgabe ist dabei, sich nicht von diesen Wellen an Emotionen überwältigen zu lassen. Denn dieses Tuch kann einem, je nachdem wie es gerade ist, nach oben ziehen oder herunterreißen, wenn man nicht stark genug ist.
Trotzdem merke ich, wie schön dieses Gefühl der Gemeinschaft ist, besonders wenn es einem von uns mal nicht so gut geht. Denn man wird von dem großen, bunten Tuch aufgefangen und getragen. Man fühlt sich gestärkt und schöpft Kraft.
Mit der Zeit entwickelt sich ein starkes Gemeinschaftsgefühl in dem Tuch, man lernt, mit der Dynamik der Wellen umzugehen. Es entstehen irgendwann unglaublich schöne Muster und Formen, die zeigen, was Gemeinschaft sein kann.
Ich lerne hier im Jugendseminar andere Menschen zu respektieren und deren Gefühle und Emotionen wahrzunehmen. Es geht darum, anderen und vor allem sich selbst Vertrauen zu schenken, denn nur so kann eine Gemeinschaft funktionieren.
Die Erfahrungen, die ich hier sammle, werden mir auch in Zukunft helfen, denn das Jugendseminar lehrt mich, was es heißt, in einer Gemeinschaft zu sein.