Von Theresa //
Stellen Sie sich vor, Sie werden jeden Morgen wie von Geisterhand aus dem Bett gezogen und stehen plötzlich hüpfend und zappelnd im Foyer. Und wenn Ihnen dann warm wird und die Puste ausgeht, treten Sie bei Wind und Wetter, Schnee und Eis aus der Haustüre, legen Ihren Schlafanzug ab, atmen tief durch und steigen in die Outdoorbadewanne, mit wahrlich sehr kaltem, zum Teil gefrorenem Wasser.
Wenn sich Ihre Atmung beruhigt hat und Sie sich entspannt zurücklehnen, genießen Sie den zauberhaften Morgenhimmel mit aufgehender Sonne.
Einige von uns Verrückten starteten während der kalten Monate tatsächlich so in den Tag. Andere wiederum bevorzugten für ihr Eisbad die abendliche Sternenkulisse.
Lustig ist hierbei, die verschiedenen Temperamente zu beobachten.
Der Sanguiniker streckt ganz mutig zuerst seinen rechten Fuß ins Wasser und zieht ihn sofort quietschend und mit den Händen wedelnd heraus. Als nächstes steigt er wild entschlossen mit beiden Füßen in die Wanne und kommentiert, den Kopf schnell nach rechts und links drehend: „Oh, dass ist doch viel zu kalt, viiiiiel zu kalt, ihr seid doch alle verrückt“.
Ehrgeizig setzt er sich jedoch ins kalte Wasser und flattert erneut mit den Armen.
Die Phlegmatikerin holt vor dem Wagnis dreimal tief Luft, besinnt sich nochmal und steigt dann mit einer Seelenruhe Schritt für Schritt ins Wasser. Beim Blick auf die Morgensonne und den rosa-rot gefärbten Himmel beginnt ihr Gesicht zu strahlen: „Ach ist das Leben schön!“.
Der Choleriker sagt: „Da ist doch nichts dabei“ und schon sitzt er in der kalten Nässe, nicht ohne, dass die Hälfte des Wassers heraus geschwappt ist.
Und wollen Sie wissen, was die Melancholikerin macht? Dann gehen Sie ins Haus, in ein Zimmer und schauen Sie unter einer warmen Bettdecke nach.