Von Haruto, Joaquin, Isabella //
Haruto
Mit Hilfe meiner Lehrerin Loriana und den SeminaristInnen, die bereits Eurythmie an der Waldorfschule erlebt hatten, konnte ich viel über Eurythmie lernen.
Ich habe durch den Eurythmieunterricht viel gelernt, unter anderem, wie langsam ich lerne, wie besessen ich von „Form“ und „Aussehen“ bin und wie leicht ich mich von der Schönheit und Atmosphäre der Eurythmie beeinflussen lasse.
Mir persönlich leuchtet auf, dass das Wesen der Eurythmie eine Art „Selbstaufopferung“ ist, eine Hingabe an die Musik und den Komponisten oder einem Gedicht und dessen Dichter.
Ich bin sehr dankbar für die Möglichkeit, Eurythmie beim Jugendseminar zu vertiefen.
Joaquin
Die Eurythmie in der Schule ist ganz anders als im Seminar. Ich weiß nicht, ob es an einer bestimmten pädagogischen Methode liegt oder einfach daran, dass wir als Kinder nicht verstehen oder nicht wissen, wie man über die einfache Bewegung hinaus beobachtet. Aber wenn man älter ist und die Fähigkeit hat, über das Gewöhnliche hinaus zu denken, ist es einfacher, eine Vorstellung davon zu haben, was man tut.
In der Toneurythmie machen wir die Formen, die in den Musikstücken vorkommen, sichtbar, in der Lauteurythmie die Sprachformen, die in den Gedichten vorkommen.
Das ganze Jahr bereiten wir uns darauf vor, die Arbeit, die wir während des gesamten Zeitraums geleistet haben, zu präsentieren.
Isabella
Was ist Eurythmie für mich? Ich könnte mich sehr bemühen, methodisch und inhaltlich zu erklären, was Eurythmie ist, aber um ein persönlicheres Verständnis davon zu geben, was sie für mich ist, werde ich Qualitäten nennen, die ich im Laufe der Zeit in den verschiedenen Formen der Eurythmie erlebt habe.
Im Raum erklang ein Klavier laut und ruhig zugleich, es umhüllte diese große Gruppe junger Menschen, wenn das Klavier jedoch mal nicht spielte, ertönte die weiche und kraftvolle Stimme der Lehrerin, sie lehrte uns Formen und Bewegungen, die für mich völlig fremd waren. Da ich nicht
viel Erfahrung in der Eurythmie oder in der Arbeit mit komplexen Figuren hatte, befand ich mich in der Eurythmie zunächst mit einer großen geistigen Herausforderung konfrontiert. Ich musste die Form erst einmal verstehen, damit die Bewegung, die wir gemeinsam schufen, harmonisch war. Die Übergänge und das Schreiten in Bezug auf die Figur hatten für mich oberste Priorität. Meine Bewegungen waren zu Beginn noch sehr starr, ich konnte die Bewegung meines Körpers nicht spüren und wahrnehmen, zudem fiel es mir sehr schwer, die „Ordnung“ in der Gruppenfigur aufrechtzuerhalten. Aber als die Bewegungen meines Körpers anfingen, sich zu beruhigen, und ich aufhörte, zu sehr im Denken zu verharren, nahm die geistige Komponente, welche in mir lebte, das Zepter in die Hand. Nach und nach konnte ich die Bewegung in meinen Gliedern wahrnehmen und ich konnte die Eurythmie in einer vollständigeren Weise in mir erleben.