Von Emma //
Bevor ich an’s Jugendseminar kam, hätte ich nicht gedacht, dass es einen Ort gibt, an dem die Zeit gleichzeitig rasend schnell und unglaublich langsam vergehen kann – doch genau so fühlt es sich an. So unglaublich es sich auch anhört, doch am Jugendseminar scheinen die Uhren an ders zu ticken und das gewohnte Zeitgefühl völlig auf den Kopf zu stellen.
„Was man hier an einem einzigen Tag erleben kann, könnte beinahe eine Woche füllen.“
So waren meine Gedanken zu Beginn meines ersten Trimesters, als ich mit neuen Eindrücken regelrecht überschüttet wurde. Und auch jetzt noch finde ich es wirklich unglaublich, was in so kurzer Zeit alles passieren kann. Es kommt mir vor, als würde ich die Menschen hier schon mein ganzes Leben lang kennen und durch das Zusammenleben in dieser großen Gemeinschaft haben die Begegnungen hier für mich immer eine besondere Intensität.
Oft erwische ich mich dabei, wie ich das vergangene Trimester als „letztes Jahr“ bezeichne – ganz so, als wäre seit Beginn meiner Zeit hier ein ganzes Jahr vergangen und nicht bloß wenige Monate. Verstärkt wird dieses Gefühl dadurch, dass mir mein Leben vor dem Seminar unendlich weit weg erscheint.
Doch darf ich rückblickend feststellen, dass die Zeit nur so verflogen ist. Obwohl ich mir vor ein paar Wochen noch nicht vorstellen konnte, ins zweite Trimester zu kommen, darf ich jetzt der Tatsache ins Auge blicken, dass auch das dritte Trimester nicht mehr allzu weit entfernt ist – dennoch werde ich das Gefühl nicht los, dass ich doch eigentlich gerade erst angekommen bin.
Ich bin wirklich unendlich dankbar für die ereignisreiche und vor allem intensive Zeit, die ich hier erleben darf und freue mich darauf, alles, was noch vor mir liegt, bewusst zu erleben und in vollen Zügen zu genießen – denn mei- ner Erfahrung nach vergeht die Zeit schneller, als man für möglich halten würde.