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Erneuern, verändern, gestalten, bauen

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Von Caroline //

In meinem ersten Trimester war im Februar die Bauwoche. Neun Tage lang im Haus und Garten tätig sein: erneuern, verändern, gestalten, bauen.

AM MONTAG MORGEN …

nach dem gemeinsamen Aufwärmen, besprachen wir, was es alles zu tun gab und wer welche Arbeit tun wollte. Ich entschied mich erstmal, die Wände in zwei Zimmern von SeminaristInnen zu streichen.

AM DIENSTAG …

nahmen wir uns als kleine Gruppe vor, den Sprachraum umzugestalten. Wir klebten die Fenster, Heizungen und Steckdosen ab, danach strichen wir die Wand weiß.

AM MITTWOCH …

entschlossen wir uns, dem Raum eine neue Farbe zu geben. Wir mischten ein sanftes Lila und ein helles Gelb und probierten aus. Wir malten das Lila von unten und das Gelb von oben in einer Art Lasiertechnik. In dem Übergang vermischten sich die beiden Farben und es ergab einen neuen Farbton.
Das fleißige Küchenteam versorgte uns um 13 Uhr jeden Tag mit einem leckeren Vesper und abends um 18 Uhr mit einer warmen Mahlzeit.

AM DONNERSTAG …

machte ich mich zusammen mit Emma daran, die Decke im Saal zu ölen.

AM FREITAG ABEND …

wurden wir fertig. Wir hatten Muskelkater, aber wir waren sehr stolz auf unsere Arbeit.

Ich erlebte die Bautage als eine sehr lebendige, energiereiche Zeit. Ich spürte, wie das Haus des Jugendseminars noch mehr zu meinem Zuhause wurde, weil ich es mitgestalten durfte.
Wenn ich durch das Haus und durch den Garten lief, konnte ich überall SeminaristInnen sehen, versunken im Tun, aber irgendwie glücklich.
Das Anpacken tat uns gut und das Motto hieß: EINFACH MACHEN! Dadurch spürte ich Kraft und Handlungsfähigkeit. Ich merkte wieder mal, wie gern ich handwerklich etwas tat.

Die Bauwoche bedeutete auch CHAOS.
Chaos vor einer neuen Ordnung. Das sah man auch, wenn man zum Beispiel in die Bibliothek schaute, wo alle Regale umgestellt wurden und neue dazu gebaut wurden. Die vielen Bücher lagen am Boden. Aber das Ergebnis lässt sich nun sehen!

Manchmal braucht es vielleicht gerade das Chaos, damit etwas Neues entstehen kann! Damit wir mit unseren Ideen und neuem Mut etwas Neues umsetzen und gestalten.

Ich denke, wenn wir mit solchen Gedanken in die Welt blicken, können wir Hoffnung, inmitten einer Zeit voll von Krisen finden.

Zum Schluss möchte ich noch von einem, für mich, eindrücklichen und mutigen Moment erzählen:

Max Strecker hatte mir in der Bauwoche gezeigt, wie man mit einer Motorsäge umgeht. Als erstes sägten wir Marco Bindellis Weihnachtsbaum in Stücke. Darauf folgte, am letzten Tag der Bauwoche, ein großer Baum, der gefällt werden sollte. Am Anfang hatte ich großen Respekt im Umgang mit der Motorsäge. Aber mithilfe von Max fasste ich Mut und vertraute in mich und meine Fähigkeiten. So habe ich es einfach gemacht!