Man hat die Zeit am Jugendseminar hinter sich und begibt sich auf seine weiteren Reisen. Einige von den Ehemaligen können sich bestimmt an den Moment erinnern: Man sitzt beim abgehenden Gespräch und bekommt gesagt, dass man nun Ehemalige*r ist. Die intensive Arbeit an Steiner Texten, Eurythmie, Bothmer und Sprachgestaltung liegt hinter einem.
Jetzt stellt sich die Frage:
Will ich mich weiter mit diesen Themen befassen? Und wenn ja, wie?
Aufgrund dieser Frage entstanden 2006 die Ehemaligentreffen. Dreimal im Jahr findet jetzt ein Treffen für alle Ehemaligen statt. Über ein Wochenende hinweg arbeitet ein kleiner Arbeitskreis an verschiedensten Themen. Momentan wird an den Michaelbriefen gearbeitet, doch der Inhalt variiert je nach Teilnehmer. Neben dem Inhaltlichen gibt es außerdem das Essen, die Kommunikation, den Zeitplan usw. All das muss organisiert werden. Die Aufgaben werden im Voraus bei einem Vorbereitungstreffen verteilt.
Beim letzten Zusammenkommen im Januar 2025 haben sich 21 Ehemalige mit dem vierten Michaelsbrief befasst. In diesem Brief beschreibt Steiner die Entwicklung des Denkens im Zusammenhang mit den Leibern und den Herausforderungen der heutigen Zeit. Wie können wir Gedanken beleben, die nur noch der Schatten von geistigen Wesenheiten sind?
Dazu kam die Arbeit an den sieben Planetensiegeln. Hier haben wir uns auf die Entwicklung eines Elementes des Siegels konzentriert, zum Beispiel auf den Umkreis. Beim Zeichnen nahmen wir uns zur Aufgabe, unsere Gewohnheiten während dieser Tätigkeit zu beobachten und abzulegen.
In den Morgenstunden und nach den Mittagspausen haben wir viel gesungen und neue Lieder einstudiert. In manchen Pausen haben wir auch interaktive Spiele gespielt und uns beim Essen über verschiedenste Lebensthemen ausgetauscht.
So ähnlich gestaltete sich das Treffen an diesem Wochenende von 10. bis 12. Oktober.
Hannah erzählt:
„Noch vor über einem halben Jahr war ich Jugendseminaristin, und dann war es Zeit für mich zu gehen. Ich wusste allerdings, dass ich weiterhin mit dem Jugendseminar verbunden sein wollte, unter anderem durch die Teilnahme bei den Ehemaligentreffen.
Ich freue mich jedes Mal, etwas Jugendseminarluft schnuppern zu können, mit Menschen Texte zu lesen, in die geistige Welt einzutauchen und Themen zu bewegen, die hochaktuell sind.
Selbst wenn ich viele der Ehemaligen gar nicht kenne, ist da eine Verbundenheit, die mich auf eine spannende Art wieder wie damals fühlen lässt.“